Nach intensiver Überprüfung durch den Medizinischen Dienst Rheinland-Pfalz hat das Vinzentius-Krankenhaus Landau die Qualitätsanforderungen für die erweiterte Notfallversorgung (Stufe 2) bestanden. Der Gesetzgeber hat 2018 mit den Regelungen des Gemeinsamen Bundesausschusses zu einem gestuften System von Notfallstrukturen in Krankenhäusern die Grundlage für eine nachhaltige Verbesserung der Notfallversorgung an Krankenhäusern gelegt.
Dabei ist es ein großer Fortschritt, dass Notfallpatienten zunächst in einer zentralen Notaufnahme von erfahrenen Notfallmedizinern gesehen und behandelt werden.
Unterstützt wird die Zentralisierung durch eine zentrale Rufnummer, über die der Rettungsdienst und Hausärzte Patienten direkt in der Notaufnahme anmelden können. Alternativ kann der Rettungsdienst auch über das neue digitale Anmeldesystem DIVONO (Digitale Voranmeldung von Notfallpatienten) und über den Telenotarzt – beides Projekte des Landes Rheinland-Pfalz – Patienten in der ZNA anmelden.
Was unterscheidet ein Krankenhaus der Basisnotfallversorgung von einer Klinik der „erweiterten Notfallversorgung“?
Im Wesentlichen benötigt jedes Krankenhaus mit einer Notaufnahme als Basisnotfallversorgung Fachabteilungen für Innere Medizin, Chirurgie und Anästhesie. Dazu ist eine Intensivstation mit 6 Betten, ein Schockraum (zur Versorgung lebensbedrohter Patienten – nach Unfall oder z.B. Reanimation), ein Computertomograph im Rund-um-die-Uhr-Betrieb und ein Hubschrauberlandeplatz erforderlich. Weiter muss organisatorisch gewährleistet sein, dass Patienten innerhalb von 10 Minuten von einer geschulten Pflegekraft einer Ersteinschätzung unterzogen und nach Schwere der Symptome eingestuft werden. Abhängig von der Ersteinschätzung muss binnen einer festgelegten Zeit ein Arzt persönlich die Patienten kontaktieren und die Einschätzung überprüfen. Somit wird verhindert, dass Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen übersehen oder unproblematische Patienten vor den kritischen Patienten behandelt werden.
Darüber hinaus müssen Kliniken der erweiterten Notfallversorgung mindestens vier weitere Fachabteilungen betreiben. Das Vinzentius-Krankenhaus Landau hat neben der Gefäß-, Viszeral- und Allgemeinchirurgie eine Unfallchirurgie und Orthopädie, die als regionales Traumazentrum zertifiziert ist. Daneben teilt sich die Innere Medizin in eine Medizinische Klinik I mit Geriatrie, Palliativmedizin, Gastroenterologie und eine Medizinische Klinik II mit Kardiologie und Neurologie. Ergänzt wird der Fächerkanon durch die Anästhesie- und Intensivmedizin, Pädiatrie, Urologie, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie eine Belegabteilung HNO.
Die Notaufnahme hat die zusätzlich geforderte stationäre Beobachtungseinheit mit 6 Betten in der Patienten einige Stunden am Monitor überwacht werden, bis klar ist, ob sie aufgenommen oder entlassen werden können, bzw. ob sie ein Normalstations- oder ein Intensivbett benötigen.
Die Intensivstation in der erweiterten Notfallversorgung benötigt mindestens 10 Betten. Neben den 12 Intensivbetten betreibt das Vinzentius-Krankenhaus Landau noch eine spezialisierte Stroke-Unit mit 4 Betten zur Behandlung von akuten Schlaganfällen.
Als Notfallversorgungsstufe 2 betreibt das Vinzentius-Krankenhaus Landau wie gefordert rund um die Uhr ein Herzkatheterlabor, eine Notfallendoskopie sowie ein MRT.
Welchen Vorteil bietet eine Notaufnahme der erweiterten Notfallversorgung für den Patienten?
Je mehr Fachabteilungen, Spezialeinheiten, Untersuchungsmöglichkeiten, Geräte zur Diagnostik wie Computertomographie, Kernspintomographie, Herzkatheter, Schlaganfalleinheit, Endoskopie etc. im Haus einer Notaufnahme vorhanden sind, desto schneller ist eine umfassende Versorgung und Diagnostik möglich und desto geringer das Risiko, nach der Notfallbehandlung in ein größeres Krankenhaus verlegt werden zu müssen.
Herausforderung steigender Patientenzahlen
Deutlich steigende Patientenkontakte in der ZNA des Vinzentius-Krankenhauses Landau von rund 15.000 in 2021 auf knapp 28.000 Patienten dieses Jahr sind nur durch die konsequente Digitalisierung und eine Durchstrukturierung der Abläufe zu bewältigen.
„Ohne Qualifikation und Motivation meines Teams aus Pflegekräften und Ärzten hätten wir das nie geschafft!“ dankt Dr. Matthias Wölfel, der Ärztliche Leiter der ZNA am Vinzentius-Krankenhaus Landau den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Mit der Steigerung der Patientenzahlen verbunden sind in 2025 steigende Erlöse, die die wirtschaftliche Situation verbessern. Dies ist umso wichtiger in Zeiten, in denen alle Krankenhäuser strukturell unter erheblichem wirtschaftlichen Druck stehen.
Laut einer Analyse der Unternehmensberatung Roland Berger schreiben inzwischen drei von vier Krankenhäusern Verluste. Drei von vier Kliniken (75 Prozent) haben demnach das Geschäftsjahr 2024 mit einem Defizit abgeschlossen. Vor fünf Jahren waren es 32 Prozent. Etwa jedes siebte Krankenhaus (15 Prozent) verzeichnet sogar ein Defizit von mehr als zehn Prozent des Umsatzes.
Auswirkungen der Krankenhausreformen
Im Rahmen der Krankenhausreform müssen Krankenhäusern Leistungsgruppen zugewiesen werden. Von 60 möglichen Leistungsgruppen wurden 26 beim Gesundheitsministerium beantragt. Diese werden aktuell durch den Medizinischen Dienst geprüft. Nach Abschluss der Prüfungen erfolgt die Vergabe durch das Gesundheitsministerium. Damit ist im Jahr 2026 zu rechnen.
Damit ist das Vinzentius-Krankenhaus Landau für die Zukunft und die Versorgung der Bevölkerung der Region gut aufgestellt. Im Rahmen einer möglichen Fusion mit dem Klinikum Landau/ Südliche Weinstraße würde das medizinische Angebot in der Region weiter gestärkt werden.
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